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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Frankfurter Flughafen: Passagierzahlen und Flugbewegungen gehen weiter zurück

Die Verkehrszahlen für den Frankfurter Flughafen fielen im Juli und August sehr bescheiden aus. Der Juli schloss mit einem Rückgang der Passagierzahlen um 2%. Im August gingen sie um 5% gegenüber dem Vorjahresmonat runter. Die Anzahl der Flugbewegungen für 2016 nähert sich dem Stand des Jahres 2000 (ca. 458.000 Flugbewegungen). Eine Analyse und Bewertung der Verkehrsentwicklung am Frankfurter Flughafen können dem Artikel „Ende der Ausbau-Fata-Morgana“ entnehmen, der im DER MAINZER am 1. August 2016 erschien.


Fraport-Chef Schulte versucht die eingetrübte Stimmung dadurch aufzuhellen, dass er seit Wochen verkündet, Billigflieger an den Flughafen holen zu wollen. Er sähe insoweit erhebliches Wachstumspotential. Diese Ankündigung ist zunächst eine Kampfansage an den größten Kunden des Flughafens, die Lufthansa AG. Dieses bietet von Frankfurt ein großflächiges und dichtes Streckennetz an, dass nur wenige Lücken enthält, die vielleicht von Billigairlines ausgefüllt werden können. Sollten sich tatsächlich Rynair und Easyjet am Frankfurter Flughafen ansiedeln, würde dies zu einem knallharten Verdrängungswettbewerb mit der Lufthansa AG führen. Die Billigflieger sind auch ausschließlich darauf angewiesen, ihre Kunden aus der Region zu gewinnen, da sie keine Umsteigeverbindungen anbieten. Es ist also mehr als zweifelhaft, ob durch die Ansiedlung von Billigairlines überhaupt ein größeres Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen erzielt wird. Zudem sind die Billigflieger auf kurze Abfertigungszeiten angewiesen. Dies setzt zu einem voraus, dass sie an Stelle der Lufthansaflieger auf der Südbahn landen und zudem Abfertigungspositionen am Gate erhalten – auch dies zu Lasten der Lufthansa. Fraport sitzt in der Wachstumsfalle. Obwohl weltweit und insbesondere auch in Deutschland viele Flughäfen ein massives Passagier- und Flugbewegungswachstum aufweisen, sind die Verkehrszahlen am Frankfurter Flughafen rückläufig – trotz milliardenschwerer Investitionen wie den Bau der Landebahn Nordwest und des beginnenden Bau von Terminal 3. Schulte und der Aktienkurs der Fraport AG stehen unter Druck. Darum muss eine Wachstumsstory für den Kapitalmarkt und Investoren her. Dabei klammert sich Schulte an die Billigairlines als „letzten Strohhalm“. Allein in diesem Licht sind die Aussagen des Fraport-Chefs zu sehen.