facebook YouTube

Initiative gegen Fluglärm Mainz

27.03.2015 Kategorie: Mediathek, Aktuelles, Fraport, Presse

"Limit S.O.S."

Der Kurzfilm von Andrzej Klamt , der sich mit der Fluglärmproblematik im Rhein-Main Gebiet beschäftigt, wurde auf dem "Lichter Film-Festival"ausgezeichnet


Bild von den Dreharbeiten zu Limit S.O.S.

Bild von den Dreharbeiten zu Limit S.O.S.

Auf dem diesjährigen achten "LICHTER Film-Festival", der wichtigsten Plattform des Filmschaffens in Rhein-Main und Hessen, wurden dieses Jahr über 50 Filme aus 15 Ländern gezeigt, darunter 27 Kurzfilme aus der Rhein-Main-Region.

Der Kurzfilm "Limit S.O.S." von Andrzej Klamt wurde von den Festivalmachern als eine der besten Produktionen der Region ausgewählt, und am Samstag Abend im Rahmen der Vorführung "Regionale Kurzfilme - Rolle 2" uraufgeführt. Der Film wurde anschließend mit einer lobenden Erwähnung bei der Verleihung des LICHTER Courage-Preises ausgezeichnet.

In dem Film sprechen sechs Protagonisten über ihr „neues Leben“ seit dem die Landebahn des Flughafens in Betrieb genommen worden ist, und vermittelten den Zuschauern, dass der Lärm der Flugzeuge zum allgegenwärtigen Begleiter geworden ist, und ihr Leben dominiert. 
Über die große Kino-Soundanlage wurde die körperliche Belastung durch den Fluglärm für das Festivalpublikum im fast ausverkauften Kinosaal erfahrbar.

Regisseur und Produzent Andrzej Klamt nutzte nach der Vorführung den anschließenden kurzen Bühnentalk, um die Fluglärmproblematik im Rhein-Main Gebiet seit Eröffnung der Nord-West Landebahn nochmals vor den Zuschauern zu thematisieren, und gab außerdem Einblicke in die Abläufe der Dreharbeiten:

"Wenn eine Filmcrew im Rhein-Main Gebiet Filmaufnahmen macht, dann muss normalerweise gewartet werden, bis der Tonmann sein OK gibt, dass der Flieger weg ist. Wir haben es genau umgekehrt gemacht: Wir haben dann gedreht, wenn einer der zahllosen Flieger kam. Das verdeutlicht auf der Tonebene die Grenzüberschreitung.....Körperverletzung... Ich bin mit 15 Jahren aus Polen 1980 ins Rhein-Main-Gebiet als Spätaussiedler mit meinen Eltern gekommen, damals als unpolitischer Jugendlicher vom jenseits des Eiseren Vorhangs habe ich mich über meine Mitschüler gewundert, die wöchentlich in den Wald gezogen sind, um gegen den Bau der Startbahn West zu protestieren. Seit dieser Zeit hat sich mein Bewusstsein gewandelt und ich habe miterleben müssen wie damals der Bürgerprotest unerhört geblieben ist und wie da Versprechen des damaligen hessischen Ministerpräsidenten, dass nach der Startbahn West Schluss mit der Flughafenerweiterung ist, von der Politik gebrochen wurde. Nun liegen meine Eltern in Offenbach begraben und jeder Besuch des Friedhofs zeigt mir die absurde Grenzüberschreitung die tagtäglich in unserer Region stattfindet. Der Lärm der Flugzeuge lässt mir keine Minute Ruhe auf dem Friedhof. So kann es nicht weiter gehen. Unser Film ist ein Aufschrei gegen den herrschenden Status quo“.