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Initiative gegen Fluglärm Mainz

NORAH-Studie

In der Lärmwirkungsstudie NORAH sind über mehrere Jahre hinweg die Auswirkungen von Verkehrslärm auf Lebensqualität, Krankheitsrisiken, Blutdruck und Schlaf sowie auf die geistige Entwicklung untersucht worden. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Wer dauerhaftem Verkehrslärm ausgesetzt ist, hat ein signifikant erhöhtes Risiko an einer Depression oder Herzinsuffizienz zu erkranken.


Dies gilt insbesondere für Menschen, die dauerhaft Fluglärm ausgesetzt sind. Dagegen habe der Flugzeuglärm angeblich keine Auswirkung auf den Blutdruck. Die Fraport AG gab sofort eine Pressemitteilung heraus, in der sie die Auswirkungen des Fluglärm herunterspielte. Dem widersprach der Leiter der NORAH-Studie, Prof. Guski, der die Pressemitteilung der Fraport AG auf verschiedenen Veranstaltungen scharf kritisierte und von „erschreckenden Ergebnissen“ der NORAH-Studie sprach. Einen Tag nach Vorstellung der NORAH-Studie haben drei Medizinprofessoren zudem massive Zweifel an Methoden und Ergebnissen der Untersuchung angemeldet. Verschiedene vorangehende Studien hätten das Gegenteil belegt, sagte der Mainzer Medizin-Professor Thomas Münzel. Die Tatsache, dass Fluglärm Bluthochdruck auslöse, gelte in der Wissenschaft als gesichert. Der Frankfurter Kardiologe Prof. Martin Kaltenbach sagte, er sei froh, das er seine Mitwirkung an der NORAH-Studie abgelehnt habe: „Ich wollte nicht, dass unter dieser Studie mein Name steht.“ Der Bremer Epidemiologe Prof. Eberhard Greiser sprach von „methodischen Hämmern“ und sagte, er sei bei der NORAH-Studie „von einem Entsetzen ins andere gefallen“. Einige zentrale Ergebnisse der umfassenden Untersuchung hätten wegen methodischer Fehler keine tatsächliche Aussagekraft. Wissenschaftlich anerkannt werden die Ergebnisse der Studie erst, wenn sie in einem medizinischen Journal veröffentlich werden.