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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Pilotenassistenzsystem – Erste Testergebnisse in Zürich

Der Anflug auf einen Flughafen ist in der Regel die arbeitsintensivste Phase eines Fluges. Die Pilotinnen und Piloten müssen Geschwindigkeit, Höhe, Triebwerksschub, Lande- und Bremsklappen kontrollieren und gleichzeitig auf wechselnde Winde, den Verkehr und die Anweisungen der Fluglotsen reagieren. Dabei gilt ein ähnliches Prinzip wie für Autofahrer am Boden: Vorausschauendes Fahren erlaubt es, Treibstoff zu sparen. Vorausschauendes Fliegen senkt zusätzlich noch die Lärmemission.


Die Lärmemissionen der Flugversuche wurden mit sechs Messstationen rund 6,3 bis 18 Kilometer vor dem Aufsetzpunkt erfasst. Dazu wurden auch Messstellen auf deutschem Gebiet im Landkreis Waldshut aufgestellt. An den am weitesten entfernten Messpunkten Hasle und Steinrütte, rund 18 bzw. 16,5 Kilometer vom Aufsetzen entfernt, konnte eine mittlere Reduktion von rund 1 Dezibel beobachtet werden. Zwischen Kaiserstuhl und Weiach, rund 10 bis 13 Kilometer vor dem Aufsetzpunkt, lag der mittlere Unterschied der Lärmpegel bei bis zu 1,8 Dezibel. Nachträglich wurden die Anflüge mit dem Empa-Fluglärmmodell sonAIR unter Verwendung der Flugparameter und meteorologischer Parameter simuliert, um auch in den Bereichen Aussagen treffen zu können, wo keine Messstellen aufgestellt werden konnten. Die mit Hilfe von sonAIR berechneten Lärmkarten bestätigen die Messergebnisse und zeigen ein zusätzliches Reduktionspotential im Südschwarzwald, etwa 24 Kilometer vor der Pistenschwelle mit einer deutlichen mittleren Schallpegelreduktion von bis zu 3 Dezibel. Es besteht durchaus Hoffnung, dass dieses System weltweit zum Einsatz kommt, allerdings vorrangig zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs und der Treibhausgase. Den „Nebeneffekt“ der Lärmminderung nehmen die Flughafenanwohner gerne mit. Am Frankfurter Flughafen wurde das gleiche Projekt im letzten Herbst gestartet, aber im März ausgesetzt. Es ist geplant, dass Projekt im Herbst fortzuführen und im Frühjahr mit den Auswertungen zu beginnen. Einzelheiten zu den Testflügen in Zürich entnehmen Sie dem Artikel auf der Homepage des DLR.