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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Pressemitteilung: Ultrafeinstaubbelastung am Frankfurter Flughafen: Gezielte Vertuschungen des Umweltbundesamtes

Bei der Verbrennung von Kerosin entstehen zahlreiche umwelt- und stark klimabeeinflussende Schadstoffe sowie in erheblichem Umfang Ultrafeinstaub. Dies haben Messungen der Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V. durch die Experten Wolfgang Schwämmlein und Joachim Alt und nun auch des Umweltbundesamtes ergeben, das die Einzelmessergebnisse und selbst die zum Teil noch recht hohen Halbstundenwerte allerdings zu vertuschen versucht.


Der breiten Öffentlichkeit werden lediglich gesundheitlich harmlose Jahresmittelwerte präsentiert und die betroffene Bevölkerung damit über die erheblichen Gesundheitsgefahren getäuscht. Dabei zeigten insbesondere auch Einzelmessungen des Umweltbundesamtes, dass sich die Anzahl der ultrafeinen Partikel nach Überflügen auf das mehr als Dreißigfache des üblichen Wertes erhöhte. Ein unmittelbarer Zusammenhang des Konzentrationsanstieg mit den Überflügen ist evident.

Bei viel niedrigeren Werten wie in der Silvesternacht warnt das Umweltbundesamt vor erheblichen Gesundheitsgefahren. Ultrafeinstaub dringt in die Blutbahnen ein und gelangt so in alle Organe des Körpers. Er ist Auslöser für zahlreiche lebensbedrohliche Erkrankungen wie Schlaganfälle, Herzinfarkte, Demenz, Krebs und Diabetes. Die Reaktion des menschlichen Körpers erfolgt im Minutenbereich. Dies ist in der medizinischen Wissenschaft unstrittig.

Das Umweltbundesamt hat das „Forschungsprojekt“ - UFOPLan-Vorhabens FKZ 371652200 - Ultrafeinstaub im Umfeld eines Großflughafens - durchgeführt, dessen Ergebnisse am 17. April 2018 vorgestellt werden. Wolfgang Schwämmlein und Joachim Alt waren zu Projektbeginn noch Teilnehmer im sog. Begleitkreis des Projekts. Nach der Auftaktveranstaltung kritisierten sie das Arbeitsprogramm fundamental. Durch die Zusammenfassung der einzelnen Messergebnisse zu halbstündigen Mittelwerten sind insbesondere die einzelne Überflüge und die mit diesen einhergehenden Spitzenbelastungen nicht mehr zu erkennen. Nach dieser Kritik hat das Umweltbundesamt dann auf ihre Teilnahme im Begleitkreis verzichtet.

Am Dienstag findet in Bonn die Abschlusspräsentation des Projekts statt. Die Zielrichtung des Projektes wird sowohl aus der Projektbeschreibung, als auch aus den bislang veröffentlichten Ergebnissen klar.
Mit dem Projekt wird versucht, die Umweltbelastungen, die vom Frankfurter Flughafen ausgehen, hinter Jahresmittelwerten zu verstecken.

Die teilweise exorbitant hohen Ultrafeinstaubkonzentrationen an zahlreichen Tagen in Raunheim werden ausgeblendet. Auch den Zusammenhang zum Flugbetrieb stellt man nicht her. Die Vorsorgeverpflichtung des Staates für seine Bürger und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Umweltbehörden ignoriert man vollständig.

Ein "bemerkenswertes Projekt", das hauptsächlich eines zeigt, nämlich die große Nähe des Umweltbundesamtes zur Luftverkehrswirtschaft. Joachim Alt und Wolfgang Schwämmlein sind sich einig: „Es ist ein Skandal, dass sich das Umweltbundesamt vor den Karren der Luftverkehrswirtschaft spannen lässt und die Anwohner über das wahre Ausmaß der Ultrafeinstaubbelastung und die hohen Gesundheitsrisiken täuscht.“

Jochen Schraut und Lars Nevian - beide Vorstände der Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V. - kündigen an, die Aktivitäten beim Thema Ultrafeinstaub massiv auszubauen und Kooperationen mit bekannten Umweltorganisationen und Forschungseinrichtungen einzugehen.

Weitere Einzelheiten entnehmen Sie der beigefügten Stellungnahme der Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V.