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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Streit um neue Entgeltordnung am Frankfurter Flughafen

Zwischen der Fraport AG und dem Großkunden Lufthansa AG ist ein erbitterter Streit über die neue Entgeltordnung am Frankfurter Flughafen entbrannt. Und mitten drin der saft-, kraft- und mutlose hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der zwar die zunächst von Fraport beantragte Entgeltordnung, die offensichtlich Ryanair wettbewerbswidrige Vorteile verschaffen sollte, ablehnte, letztlich aber eine Entgeltordnung genehmigte, die Ryanair ähnlich gegenüber anderen Fluggesellschaften begünstigt.


Im Artikel „Lufthansa fühlt sich benachteiligt“ der Frankfurter Rundschau vom 2. Dezember 2016 http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/flughafen-frankfurt-lufthansa-fuehlt-sich-benachteiligt,2641734,34984320.html ist die Gesamtproblematik sehr gut dargestellt. Es bleibt abzuwarten, ob sich Lufthansa dies bieten lässt oder versucht, die Entgeltordnung gerichtlich kippen zu lassen. Dies käme auch einer Totalblamage für Tarek Al-Wazir gleich und wäre ein schwerer Rückschlag für den Frankfurter Flughafen bei der Neuansiedlung von Billigairlines. Zu begrüßen ist, dass die neue Entgeltordnung weitere Anreize vorsieht, dass die in Frankfurt agierenden Fluggesellschaften lärmarmere Flugzeuge einsetzen. Ohnehin hat unser Protest dazu geführt, dass es heute zahlreiche Projekte für leiseres Landen und Starten gibt. Einen Überblick finden Sie im Artikel  http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10204/296_read-20201/#/gallery/24437.

Der Frankfurter Flughafen geht übrigens auch für 2017 von weiterhin rückläufigen Flugbewegungen aus. Im Jahr 2016 wird der Flughafen ca. 462.000 Flugbewegungen abwickeln und sich damit dem Niveau des Jahres 2000 nähern. Die Anzahl der Flugbewegungen ist auch deutlich geringer als im Jahr der Prognoseerstellung (2016) für den Planfeststellungbeschluss. Damals gab es 489.000 Flugbewegungen und im Jahr 2016 sollten es ca. 660.000 Flugbewegungen sein. Ein derartiges Ausmaß an Fehlprognose ist nur damit zu erklären, dass die Gutachten zur Verkehrsentwicklung vorsätzlich manipuliert waren. Fraport versucht jetzt verzweifelt, die mit bislang mehr als 2 Milliarden Euro geschaffenen Kapazitäten zu füllen. Wir wagen mal die Prognose, dass dies bei weitem nicht gelingen wird.