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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Tricksereien und Verdummungskampagnen der Luftverkehrswirtschaft

Mit welchen Tricksereien die Luftverkehrswirtschaft arbeitet, um ihre Bedeutung aufzublasen, kann dem Politikbrief 1/2013 der Lufthansa Group entnommen werden. Dort findet sich auf Seite 4 der Artikel „Wirtschaftsfaktor Luftverkehr: Kennzahlen für Europa“. Er enthält eine Darstellung zur Beschäftigung in der Luftfahrt.


Alle Trickser auf einem Haufen: Die Vertreter der Luftverkehrswirtschaft, Foto: BDL - www.die-vier-liter-flieger.de

Klicken Sie hier um den Politikbrief 1/2013 der Lufthansa Group öffnen.

Danach sollen direkt 1,7 Millionen Menschen im Luftfahrtsektor tätig sein. Hinzu kämen 2 Millionen Beschäftigte durch „indirekte Wirkung durch Ausgaben und Beauftragungen des Luftfahrtsektors“. Weitere 900.000 Menschen werden durch die „induzierte Wirkung, insbesondere durch die Kaufkraft der Angestellten“ beschäftigt. Schließlich kommen 3,2 Millionen Beschäftigte durch „zusätzliche katalytische Effekte im Tourismus“ hinzu. Insgesamt ermittelt die Lufthansa-Group damit 7,8 Millionen Beschäftigte in der Luftfahrt. Als Quelle für diese Zahlen wird die ATAG (Air Transport Action Group) genannt. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es etwa 41,5 Millionen Arbeitsplätze. Glaubt man den Angaben der Lufthansa wäre etwa jeder fünfte Arbeitnehmer unmittelbar und mittelbar für die Luftfahrt und Tourismusbranche tätig. Hierbei handelt es sich um eine der großen Lügen der Luftverkehrsbranche, mit dem die Bedeutung einer mit Milliarden subventionierten Branche in der Öffentlichkeit hochgespielt werden soll.

Nicht weniger „trickreich“ ist die „Die-vier-Liter-Flieger-Kampagne“ des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (www.bdl.aero). Danach habe die Deutsche Luftfahrt im Jahr 2011 durchschnittlich weniger als 4 Liter Treibstoff pro Passagier auf 100 Kilometer verbraucht. Mit dieser „Verdummungskampagne“ versucht die Luftverkehrsbranche ein sogenanntes „greenwashing“ zu betreiben. Mit ihrer Kampagne suggeriert die Luftverkehrswirtschaft, das Fliegen nicht umweltschädlicher sei als mit einem modernen Auto zu fahren.

Dabei sagt der Kraftstoffverbrauch allein nichts über die Umweltauswirkung aus.
So verstärkt der Ausstoß in hohen Luftschichten die zerstörende Wirkung der Schadstoffe wie Stickoxyde, die auch zur Klimaerwärmung beitragen. Selbst der an sich harmlose Wasserdampf im Kondensstreifen hat in hohen Luftschichten Auswirkungen auf das Wetter und auf das Klima. Kurz- und mittelfristig ist die Wirkung der Stickoxyde und Kondensstreifen höher als die durch CO² .

Wenn diese Wirkungen mit einbezogen werden, errechnet die Europäische Kommission die Klimaschädlichkeit des Luftverkehrs äquivalent zu 12 bis 16 Liter Verbrauch pro 100 Personenkilometer.
Ein weiteres Einsparpotential wird es kaum geben und weltweit durch die Zunahme des Flugverkehrs auch untergraben werden. In ihrer Pressemitteilung „Dreistes greenwashing“ vom 23. Januar 2013 äußert sich die Bundestagsabgeordnete der GRÜNEN, Tabea Rößner, kritisch zur 4-Liter-Kampagne der Luftverkehrswirtschaft.