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Initiative gegen Fluglärm Mainz

18.04.2012 Kategorie: Presse, Aktuelles, Aktionen, Verein

Stellungnahme zur Veranstaltung der Fachhochschule Mainz und deren Förderung durch Fraport

Eine Gruppe von ca. 50 Fluglärmaktivisten nahm am gestrigen Abend an einer Veranstaltung des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule Mainz teil. Der Vortrag des eigentlich vorgesehenen Redners der FRAPORT, Dr. Stefan Schulte, war nur für den internen Kreis der Studenten und Professoren der Fachhochschule geplant.


Durch Vorabinformationen erfuhren die Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm in Mainz davon und zeigten Präsenz mit Bannern und Plakaten vor dem FH-Gebäude und auch persönlich während des Vortrags in der Aula der FH.

Der Vorstandsvorsitzende der FRAPORT, Dr. Stefan Schulte, eigentlich vorgesehener Redner, ließ sich von seinem Finanzvorstand Dr. Matthias Zieschang vertreten.

Die Fluglärmgegner erfuhren im einleitenden Wort durch den die Veranstaltung verantwortenden Professor für Betriebswirtschaft und International Management, Dr. Oliver Kaul, dass die FRAPORT Kooperationspartner der Fachhochschule Mainz ist.

Das heißt, dass die FRAPORT die Fachhochschule u.a. finanziell unterstützt.

Für die FRAPORT stellte Dr. Zieschang anschließend die Wachstumsstrategie der FRAPORT vor.

 

 

Die Bürgerinitiative Oberstadt nimmt dazu folgend Stellung:

  1. Wir erachten es als einen Skandal, dass die Fachhochschule Mainz, vertreten durch den verantwortlichen Professor Dr. Oliver Kaul , der FRAPORT uneingeschränkt die Möglichkeit gibt, Werbung und PR in eigener Sache zu machen.  Die Wachstumsstrategie der FRAPORT basiert auf einem fragwürdigen Geschäftsmodell, das den Studenten als Erfolgsmodell dargestellt wurde.
    Aufgrund der Kooperation wird die Fachhochschule Mainz als öffentlich finanzierter Institution ihrer Aufgabe nicht gerecht, Studenten umfassend zu bilden, also auch wirtschaftliche Phänomene kritisch zu hinterfragen und gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.
    Dies ist ein Skandal angesichts der Tatsache, dass weite Teile des Mainzer Stadtgebiets durch den Flughafen Frankfurt verlärmt werden.
  2. Wirtschaftswissenschaftlern sollte der Begriff der externen Kosten bekannt sein. Diese werden von der FRAPORT in Milliardenhöhe verursacht und bedeuten u.a. für die Bevölkerung der Mainzer Stadtteile Weisenau, Laubenheim, Lerchenberg, Oberstadt, Hechtsheim, Bretzenheim neu entstandene, erhebliche Gesundheits-risiken und Verlust an Privatvermögen.
    Die FRAPORT wird ihrer Verantwortung nicht gerecht und verbirgt sich, wie im Vortrag des Dr. Zieschang, hinter technokratischen Floskeln und Marketing-kauderwelsch.
    Es ist ein Skandal, dass die Fachhochschule Mainz hierfür Raum gibt.
  3. Jedem betroffenen Bürger wurde anhand der vorgestellten, weiteren Wachstumspläne der FRAPORT klar, was dies für weite Stadtteile von Mainz bedeutet. Der Stadt Mainz wird die Planungshoheit für ihr Stadtgebiet entzogen.
    Insofern war die Offenheit des Dr. Zieschong dankenswert, zeigte aber auch gleichzeitig die unglaubliche Chuzpe, mit der diese Manager auftreten und für ihr eigenes Geschäftsmodell „über Leichen“ gehen.
    Es ist ein Skandal, dass die Fachhochschule Mainz dem Raum gibt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jochen Schraut (1.Vorsitzender Fluglaerm-Mainz-Oberstadt e.V.)