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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Unzumutbar hohe Fluglärmbelastung der Uniklinik Mainz

Die Uniklinik in Mainz schlägt wegen des gestiegenen Fluglärms Alarm. Eine Fluglärm-Messstation auf dem Gelände der Uniklinik Mainz hat von Februar bis April 2013 durchschnittlich rund 4.300 Flugbewegungen im Monat registriert. Dabei wurden Einzelschallpegel von bis zu 76,5 dB erreicht, und das vor allem zwischen 05:00 Uhr und 08:00 Uhr morgens, sowie in den Abendstunden ab 21:00 Uhr.


Dabei bereiten insbesondere die Randstunden dem Kardiologen Prof. Dr. Thomas Münzel große Sorgen, da abends von 22:00 Uhr bis 23:00 Uhr und morgens von 05:00 Uhr bis 06:00 Uhr typischerweise gehäuft Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten. Dabei wird ausgerechnet den Schwerkranken in den Unikliniken die dringend benötigte Genesungs-Stille vorenthalten. Sowohl Prof. Dr. Münzel als auch Prof. Dr. Karl Lackner, Stellvertretender Medizinischer Vorstand der Uniklinik Mainz sehen dringenden Handlungsbedarf. Beide fordern mit Nachdruck eine deutliche Entlastung der Uniklinik Mainz sowie die Nutzung aller Möglichkeiten zum aktiven Schallschutz. Und der Blick in die Zukunft ist alles andere als rosig: „Wenn Fraport die Zahl der Flugbewegungen wie geplant bis 2020 auf 700.000 erhöht, nimmt der mittlere Schallpegel noch einmal um 10 dB zu“ zeichnet Prof. Dr. Münzel ein düsteres Szenario und fordert die sofortige Einrichtung einer Expertenkommission zum Schutz aller Krankenhäuser in der Landeshauptstadt. Zudem sollen die Anflughöhen um 300 Meter nach oben verlegt, die Anzahl der Flüge begrenzt und laute Maschinen der Überflug der Krankenhäuser verboten werden. Auch die Umweltdezernentin der Stadt Mainz, Frau Kathrin Eder, die Stellvertretende Vorsitzende der Fluglärmkommission ist, zeigte sich bestürzt über die Messwerte. Sie betonte einmal mehr die Notwendigkeit, das Fluglärmschutzgesetz mit strengeren Grenzwerten zu ändern.