facebook YouTube

Initiative gegen Fluglärm Mainz

Lärmpausen(clown)modelle des Tarek Al-Wazir – Lärmverschiebung statt Nachtruhe

Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hatte vor einem Jahr angekündigt, die Flughafenanwohner mit zusätzlichen Lärmpausen von 5 bis 6 Uhr und von 22 bis 23 Uhr zu entlasten, in dem einzelne Bahnen nicht genutzt werden und der Verkehr in dieser Zeit auf anderen Bahnen gebündelt wird. Dabei stand von Anfang fest, dass es auf Grund der Lage der Bahnen zu keiner nennenswerten Lärmentlastung für die Flughafenanwohner kommen kann, da geringfügige Entlastungen für eine Anwohnergruppe mit deutlichen Mehrbelastungen einer anderen Anwohnergruppe einhergehen. Auf diese Weise wird nur Lärm verlagert und die Gefahr begründet, dass Gemeinden und sogar Stadtteile gegeneinander ausgespielt werden und die Fluglärmbewegung gespalten wird.


Die tatsächlichen vorgestellten „Lärmpausenmodelle“ übertrafen dann die schlimmsten Befürchtungen. Aus 256 denkbaren Lärmpausenmodellen erwiesen sich nur 5 als theoretisch umsetzbar. Am 28. Januar 2015 fegte die Frankfurter Fluglärmkommission aber auch diese Modelle vom Tisch und duldet aus Gründen der Gesichtswahrung für Tarek Al-Wazir mit größten Bedenken lediglich den Probetrieb eines Modells für die Betriebsrichtung 07 bei Anflügen über Hanau, Offenbach und Frankfurt. Bei Betriebsrichtung 25 mit Anflügen über Mainz, Hochheim und Flörsheim bzw. Rüsselsheim und Raunheim wird es überhaupt keine Lärmpause geben. Die Mainzer Bürgerinitiativen hatten Katrin Eder als Vertreterin der Stadt Mainz auch aufgefordert, den Lärmpausenmodellen in der Fluglärmkommission zu widersprechen.

Die einzige "Lärmpause", für die Frankfurter zwischen 22 und 23 Uhr, geht allerdings mit einer erheblichen Mehrbelastung für die Menschen in Neu-Isenburg und Teilen von Hanau und Offenbach einher. Dafür befürchten die Frankfurter, dass zwischen 5 und 6 Uhr mehr Verkehr über die Nordwestbahn abgewickelt wird und die unerträgliche Lärmbelastung in dieser sensiblen Stunde deutlich zunimmt. „Wir begrüßen es, dass sich erstmals ein Verkehrsminister des Themas Lärmentlastung annimmt“ war eine häufig Aussage von vielen Politikern über die Lärmpausenmodelle, die dem Motto „Keine Krähe hackt der anderen ein Auge aus“ geschuldet war. Besonders peinlich und auch menschlich enttäuschend war der erbärmliche Versuch von Tarek Al-Wazir, sich für die Lärmpausenmodelle auch noch feiern zu lassen, in dem er medienwirksam die Unterzeichnung eines Lärmpausenvertrages mit Vertretern der Luftverkehrswirtschaft zelebrierte. Weitere Informationen entnehmen Sie den beigefügten Artikeln.