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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Ausbreitung von Covid-19 durch den Luftverkehr – Das Märchen von den wirksamen Hepa-Filtern

Der Luftverkehr nimmt langsam wieder Fahrt auf. Irgendwelche Regelungen zum „Social Distancing“ werden dabei nicht beachtet. Es existieren weiterhin Videos über die Zustände am Frankfurter Flughafen, beginnend vom Gedränge an den Sicherheitskontrollen über das Boarding vor dem Gate, während der Flugreisen und beim Deboarding.


Zumindest bis zum eigentlichen Flugvorgang und ab dem Deboarding könnten die Regelungen zum Abstandhaltung problemlos eingehalten werden. Die Maskentragungspflicht muss zwingend eingehalten werden. Offenbar haben hieran weder die Fluggesellschaften noch die Flughafenbetreiber irgendein Interesse. Wir verweisen auf den sehr sehenswerten aber auch erschreckenden Bericht von Report Mainz vom 26. Mai 2020 (https://www.swr.de/report/flugreisen-wie-die-luftfahrt-lobby-versucht-strenge-hygienevorschriften-zu-verhindern/-/id=233454/did=25275566/nid=233454/uhzbo8/index.html). Darüber hinaus wird die Ansteckungsgefahr auf Flügen selbst unter Hinweis auf Filtersysteme bagatellisiert. Die IATA beruft sich dabei auf ein Gutachten von Dr. David Powell, bei dem es sich allerdings um einen Luftverkehrslobbyisten handelt. Er war 12 Jahre für Air New Zealand als Chief Medical Officer tätig (https://www.otago.ac.nz/wellington/departments/medicine/postgraduate/occupationalaviationmedicine/staff/otago023981.html).

Demgegenüber sieht Herr Prof. Oliver Keppler, Vorstand der Virologie am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig Maximilians-Universität in München unter Bezugnahme auf Ergebnisse einer amerikanischen Arbeitsgruppe, eine ganz erhebliche Ansteckungsgefahr auf Flugreisen., da sich Aerosole selbst in einer Flugzeugkabine ca. 4 Minuten verbreiten. Seine Ausführungen beginnen ab Minute 13:13 der Sendung ARD Extra vom 28. Mai 2020: (https://www.daserste.de/information/nachrichten-wetter/ard-extra/videosextern/ard-extra-die-corona-lage-272.html). Weitere Virologen weisen auf eine erhebliche Ansteckungsgefahr auf Flügen hin und fordern klare Sicherheitsregelungen während des Flugs (https://www.n-tv.de/politik/Experten-fordern-Regeln-fuer-den-Flugverkehr-article21811329.html). Im Artikel heißt es:

„Generell begünstige zunehmender Flugverkehr die Ausbreitung einer zweiten Welle im Herbst. Anders als manche Fluggesellschaft behauptet, seien die Filteranlagen der Flugzeugkabinen nicht virendicht, heißt es in dem Schreiben. Es sollten nur solche Masken auf Flügen zugelassen werden, die den Mund-Nase-Bereich seitlich gut abschließen, "denn sonst kann leicht ein Hustenstoß von innen gegen die Maske dazu führen, dass Aerosole seitlich austreten und vom Sitznachbarn eingeatmet werden". Doch selbst bei einem solchen Maskenmodell und funktionierender Lüftung sei es nicht verantwortbar, die Maschinen bis auf den letzten Platz zu besetzen. Mindestens zum Trinken werde die Maske auf längeren Flügen abgesetzt. Die Abstände von 1,5 Metern müssten "zwingend" eingehalten werden. Das bedeute, jeweils ein Mittelsitz oder jede zweite Reihe müssten freigehalten werden. Bei dieser Empfehlung orientieren sich Ulrichs und Liese an den Leitlinien, die die EU-Behörde für Luftfahrtsicherheit (EASA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) kürzlich entwickelt haben. Diese Leitlinien müssten "so streng wie möglich umgesetzt werden", notfalls eben mit einer gesetzlichen Vorgabe.

Airlines genießen allerdings eine Art rechtsfreien Raum, Abstandsregelungen sind an Bord außer Kraft gesetzt. Auch die Bundesregierung sitzt dieses Problem aus und hofft, darauf, dass alles gut gehen wird. Dabei werden die Airlines die ersten sein, die bei einer zweiten und dritten Infektionswelle wieder in existentielle Schwierigkeiten geraten werden. Schon bald wieder könnte die Landebahn Nordwest als Parkplatz für stillgelegte Flugzeuge genutzt werden.