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Initiative gegen Fluglärm Mainz

17.09.2012 Kategorie: Kolumne - Das Wichtigste in Kürze

Fluggesellschaften verpesten weiter die Luft

Das Handelsblatt, eher als extrem wirtschaftsfreundliche Zeitung bekannt, griff mit seinem Artikel „Fluggesellschaften verpesten weiter die Luft“ in ungewöhnlicher Schärfe die Fluggesellschaften an. Trotz der Anstrengungen der Fluggesellschaften, ihre „Klimaeffizienz“ zu steigern, haben die Fluggesellschaften im Jahre 2011 mehr klimaschädliches CO² ausgestoßen als jemals zuvor. Damit verfehlt die Luftfahrbranche die Ziele, um auf der Erde einen Temperaturanstieg von mehr als 2 Grad Celsius zu verhindern.


Erreicht nur Platz 54: Dreckschleuder-Airline Lufthansa, Foto: Lufthansa

Erreicht nur Platz 54: Dreckschleuder-Airline Lufthansa, Foto: Lufthansa

Die Angaben stammen von der Umweltorganisation Atmosphär, die jedes Jahr die Umweltfreundlichkeit der größeren Airlines bewertet. Dazu wird u.a. der CO²-Austoß der von den Airlines eingesetzten Flugzeuge beurteilt. Im Ergebnis werden dann die CO²-Emmissionen pro Kilometer und Passagier gemessen. Die Lufthansa AG belegte unter 150 untersuchten Airlines insgesamt nur den beschämenden 54. Platz. Die im weltweiten Vergleich saubersten Airlines im Linienflugverkehr sind mehrheitlich Fluggesellschaften aus Fernost. Diese setzen überwiegend neueres Fluggerät ein, während die Flotte der Lufthansa ein Durchschnittsalter von mehr als 15 Jahren hat. Air Berlin ist nach dem Ranking von Atmosphär Europas klimafreundlichste Linienfluggesellschaft. Internationale Spitzenreiter unter den Charter-Fluggesellschaften ist die zum TUI-Konzern gehörend TUI Fly gemeinsam mit der britischen Monarch Airlines.

Bei der Umweltorganisation Atmosphär handelt es sich um eine aus einem Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums hervorgegangene Einrichtung, die seit 2011 den sogenannten „Atmosphär Airline Index“ herausgibt.

Insgesamt betrachtet zeigt Atmosphär der Luftfahrtbranche die rote Karte. Zwar hätten die Fluglinien den CO²-Austoß gesenkt, doch sei der weltweite Personenluftverkehr zwischenzeitlich um rund 10% gestiegen. Die Branche sei deshalb nicht auf einem Pfad, der mit dem internationalen Klimaziel verträglich sei.