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Initiative gegen Fluglärm Mainz

08.10.2012 Kategorie: Kolumne - Das Wichtigste in Kürze

Kommentar zur Eröffnung des „Flugsteigs A plus“ am Flughafen Frankfurt

Es ist ein Trauerspiel: Für die Errichtung des neuen Flugsteigs A-Plus am Frankfurter Flughafen wurden 560 Mio Euro ausgegeben, obwohl bekannt ist, dass ein weiterer Ausbau der Kapazitäten des Flughafens die Gesundheit vieler Bewohner des Rhein-Main Region beeinträchtigen wird.


Entgegen den Zusagen der Politik werden die Kapazitäten des Flughafens weiter ausgebaut.

Man brüstet sich damit, dass mit der Eröffnung des neuen Flugsteigs weitere sechs Millionen Passagiere abgefertigt werden können.
Dabei ist schon jetzt klar, dass die Region auf Dauer nicht mehr als 360.000 Überflüge pro Jahr verkraften kann, da die Menschen in der Rhein-Main-Region ansonsten an Lärm und Emissionen förmlich ersticken. Dennoch wird weiter gebaut. Bereits heute müssen die Menschen im Rhein-Main-Gebiet 485.000 Überflüge pro Jahr hinnehmen. Hierzu sind aber immer weniger Bürgerinnen und Bürger bereit: Die Zahl der Teilnehmer an den Großdemonstrationen und Montagsdemonstrationen hat sich seit Eröffnung der fehlgeplanten Landebahn Nordwest vervielfacht. Die Bevölkerung leidet. Mediziner, Gewerkschaften, die Kirchen sowie IHK, Krankenkassen und Politiker - warnen vor den gesundheitlichen und finanziellen Folgen eines weiteren Flughafenausbaus, dennoch wird unverdrossen weitergebaut.

Man kann es nur als Katastrophe bezeichnen, dass die Interessen der von Lärm und Abgasen betroffenen Menschen trotz jahrelanger Hinweise aus Bevölkerung, Politik und Ärzteschaft nicht in die Planung des Frankfurter Flughafens eingeflossen sind und immer noch nicht ernst genommen werden, aktuelles Beispiel der Lärmaktionsplan des Regierungspräsidiums Darmstadt.
Die für die Erweiterung des Flughafens verantwortlichen Politiker, die sich ausschließlich wirtschaftliche Interessen verpflichtet fühlen und vorrangige Interessen wie den Gesundheitsschutz der Bevölkerung sowie Folgekosten, die aus den Lärm- und Schadstoffemissionen der Flugzeuge resultieren vollkommen außer Acht lassen, müssen zur Verantwortung gezogen werden.
Letztlich werden die bereits entstandenen und zukünftig entstehenden horrenden Kosten – wie bei Großvorhaben üblich - zu Lasten der Steuerzahler und der Rhein-Main-Region und ihrer Bürger gehen.

„Für uns, die wir uns für eine gesunde und lebenswerte Rhein-Main-Region einsetzen, ist die Eröffnung des Flugsteigs A-Plus sicherlich kein Tag zum Feiern, sondern ein weiterer schwarzer Tag in der misslichen Geschichte des Frankfurter Flughafens“, sagt Lars Nevian Mitglied im Vorstand der Initiative gegen Fluglärm Mainz.
„Wenn die hessische Landespolitik, den Menschen verspricht den Fluglärm zu verringern ist dies Augenwischerei und nicht glaubwürdig! Hier wird Industrie Politik auf Kosten der Gesundheit und der Lebensqualität von fast einer Million Betroffenen betrieben.“ ergänzt Jochen Schraut Vorstandsvorsitzender der Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V.