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Initiative gegen Fluglärm Mainz

08.08.2012 Kategorie: Kolumne - Das Wichtigste in Kürze

Neue „JA zu FRA“-Kampagne erreicht nicht die Schwelle der Wahrnehmbarkeit

Es gibt sie noch, die Website www.ja-zu-fra.org, die auf einer Initiative von Fraport, Lufthansa und Condor basiert. Klickt man dort „Downloads“ an, erhält man wiederum die Möglichkeit, verschiedene Plakate aufzurufen.


Gegenkampagne „JA zu FRA“

Gegenkampagne „JA zu FRA“

Auf dem Plakat „Hotel“ grüßen drei weibliche Hotelangestellte mit den Worten „Weil durch den Airport Millionen Leute in unseren Betten landen“. Die Taxifahrer „werben“ auf einem weiteren Plakat für den Flughafen, „Weil jeder Flug eine gute Tour ist“.

In Mainz wurde ein Plakat für wenige Tage in Mainz-Bretzenheim
(ironischerweise am Zaun des Schrotthandels Schrohe) sowie am Mombacher Kreisel gesehen. Ansonsten hat sich „JA zu FRA“ offenbar nicht getraut, die Kampagne flächendeckend im ganzen Rhein-Main-Gebiet zu starten.

Dies geschah möglicherweise in Erwartung einer bereits organisierten Gegenkampagne, die der Verein gegenwind2011 Rhein-Main e.V. ausgearbeitet hat. Zu den „JA zu FRA-Plakaten“ wurde ein entsprechendes Gegenplakat (www.gegenwind2011.de) entwickelt, das die Aussagen der Ja zu FRA-Kampagne ad absurdum führt, da den Dienstleistern am Flughafen durch dessen weiteren Ausbau, der nahezu ausschließlich auf eine Erweiterung der Interkontinentalverbindungen abzielt, gerade keine geschäftlichen Vorteile entstehen. Bereits heute beträgt der Umsteiger-Anteil am Frankfurter Flughafen mehr als 50%. Stefan Schulte hatte auf der Hauptversammlung der Fraport AG das weitere Wachstum des Frankfurter Flughafens auch ausschließlich mit einer Zunahme von Interkontinentalverbindungen begründet. Umsteige-Passagiere aus Asien oder Südamerika sollen im Terminal 3 durch eine Ladengalerie geleitet werden, um den Stop-over für Einkäufe zu nutzen. Kein Taxifahrer und kein Hotel wird mit diesen Umsteige-Passagieren auch nur einen Cent verdienen, es sei denn, diese Passagiere stranden wegen des Nachtflugverbots am Frankfurter Flughafen…

Wie die von gegenwind2011 entwickelte Gegenkampagne zeigt, ist es den Bürgerinitiativen völlig problemlos möglich, kurzfristig auf Kampagnen der Luftverkehrswirtschaft zu reagieren und diese zu „toppen“.

Abschließend empfehlen wir an dieser Stelle den 2011-Riesling Qualitäts-Wein „Edition Gegenwind 2011“. Mit der Auswahl eines gemeinsamen Weines des Jahrgangs 2011 wollen Rainer Flick und Gunter Künstler ein Zeichen des Protests gegen den ungebremsten Raubbau an Kultur und Natur setzen. Die Weingüter Flick und Künstler besitzen beide Weinberge in der tausendjährigen Kulturlandschaft des Rheingaus. Der ungebremste Ausbau des Frankfurter Flughafens auf Kosten hunderttausender Bürger der Rhein-Main-Region gefährdet diese Kulturlandschaft wie selten zuvor. 100% des Verkaufspreises von EUR 9,50 je Flasche kommen dem gemeinnützigen Verein gegenwind2011 Rhein-Main e.V. zugute. Bestellhinweise finden Sie auf der Website www.gegenwind2011.de. Ohnehin zeichnet sich gegenwind2011 durch sehr kreative Ideen und Kampagnen gegen den Fluglärm aus.