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Initiative gegen Fluglärm Mainz

30.08.2012 Kategorie: Kolumne - Das Wichtigste in Kürze

Die Fluglärmgegner können auf tatkräftige Unterstützung der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Malu Dreyer bauen

Am 21. August 2012 fand ein Gespräch zwischen der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Malu Dreyer, den Universitätsprofessoren Dr. med. Thomas Münzel und Dr. med. Manfred Beutel sowie Vertretern unserer Bürgerinitiative statt. Es bestand Einvernehmen darüber, dass vom Flughafen erhebliche Gesundheitsgefahren für die Anwohner des Frankfurter Flughafens ausgehen.


Will die Fluglärmgegner tatkräftig unterstützen: Gesundheitsministerin Malu Dreyer

Will die Fluglärmgegner tatkräftig unterstützen: Gesundheitsministerin Malu Dreyer

Hierfür liege ausreichende medizinische Evidenz vor. Besondere Belastungen und Gesundheitsgefahren bestehen für die Patientinnen und Patienten der in der Einflugschneise liegenden Mainzer Krankenhäuser, die an Herzinfarkten, akuten Herzschwächen oder Schlaganfällen leiden sowie für schwererkrankte Kinder. Ein Lärmbeginn morgens mit offiziell genehmigten durchschnittlichen 133 Flugbewegungen in den Nachtrandstunden von 5.00 Uhr bis 6.00 Uhr sowie von 22.00 Uhr bis 23.00 Uhr ist nach Auffassung von Prof. Münzel absolut inakzeptabel und den Patientinnen und Patienten gegenüber unverantwortlich. Frau Dreyer sagte zu, sich für die Installation einer Lärmmessstation auf dem Gelände der Uniklinik Mainz einzusetzen.

Professor Manfred Beutel wies im Gespräch mit Frau Dreyer darauf hin, dass eine Nachtruhe von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr nicht dem Schlafbedürfnis der Menschen, insbesondere demjenigen von Kindern gerecht werde. Als Folgen seien vermehrte Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Einbußen der Leistungsfähigkeit abzusehen. Besondere Gefahren bestehen für Kinder. Bei Lärmwerten von mehr als 50 dBA können Entwicklungsstörungen auftreten. Dies ist bereits durch Studien belegt. Die aktuellen Lärmwerte liegen bereits deutlich höher.

Insgesamt soll das Thema Gesundheitsgefahren durch Fluglärm und Emissionen künftig durch die Gesundheitsministerin stärker in die Diskussion über den weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens gerückt werden.

Einigkeit bestand darüber, dass eine Steigerung der Flugbewegungen unter den jetzigen Bedingungen auf 700.000 oder gar auf 900.000 im Jahr die Lebensqualität der Bewohner der Stadt Mainz und Rheinhessens dramatisch verschlechtern werde und dies nicht hinnehmbar sei.

Frau Dreyer sagte im Rahmen des Gesprächs zu, mit den Krankenkassen über das Thema der Gesundheitskosten durch Fluglärm zu reden. Das Bundesumweltamt prognostiziert für die nächsten Jahre Gesundheitskosten in Höhe von 400 Millionen Euro für die Behandlungen der Anwohner des Frankfurter Flughafens, ausgelöst durch Fluglärm. Andere Schätzungen (Prof. Dr. med. Eberhard Greiser) beziffern die Kosten auf mehr als eine Milliarde Euro.

Frau Dreyer unterstützt die Montagsdemonstrationen am Frankfurter Flughafen, da es wichtig sei, den Bürgerprotest an den Ort der Lärmverursachung zu tragen.

Frau Dreyer und die Initiative gegen Fluglärm Mainz e.V. vereinbarten, den engen Dialog über die Folgen von Fluglärm und Emissionen fortzusetzen.