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Initiative gegen Fluglärm Mainz

Tarek Al-Wazir und der Bau des Terminal 3

Vollmundig erklärte Tarek Al-Wazir vor der Landtagswahl in einem Interview mit der BILD Zeitung, dass es mit ihm in der Regierungsverantwortung keinen Bau des Terminal 3 geben werde. Die Fraport AG kann jeden Tag mit dem Bau des Terminal 3 beginnen, da der grüne Frankfurter Baudezernent Olaf Cunitz im Sommer 2014 die Baugenehmigung durch die Stadt Frankfurt erteilen ließ, obwohl ein renommierter Gutachter zuvor das Nichtfestehen der öffentlichen Erschließung des Terminals 3 als einen Verweigerungsgrund für die Erteilung der Baugenehmigung festgestellt hatte.


Schon letzten Sommer hatte die Fraport AG zwei Gefälligkeitsgutachten zur Entwicklung der Flugbewegungen und Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen einholen lassen. Einer der Gutachter, die Intraplan Consult GmbH hatte im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens im Jahre 2006 für das Jahr 2015 ca. 620.000 Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen prognostiziert. Tatsächlich werden es vermutlich nicht mehr als 470.000 Flugbewegungen sein. Aktuell liegen die diesjährigen Flugbewegungszahlen ca. 2,3 % unter dem Vorjahreszeitraum. Das Jahr 2014 endete mit 469.000 Flugbewegungen, allerdings beeinflusst durch einige Streiktage. Die Fehlprognose wird sich auf ca. 150.000 Flugbewegungen belaufen. Bei den Passagierzahlen "verschätze" sich die Intraplan Consult GmbH um mehr als 10 Millionen Passagiere. Es ist schon der Gipfel der Dreistigkeit, das sich die Fraport AG überhaupt getraut hat, die Intraplan Consult GmbH erneut als Gutachter zu präsentieren.
Zu recht traut Tarek Al-Wazir diesen Gutachten und der prognostizierten Entwicklung der Flugbewegungs- und Passagierzahlen nicht und hat diese mit eigenen Bedarfsgutachten – als einem letzten Akt der Verzweiflung - überprüfen lassen. Basierend auf diesen Bedarfsgutachten sieht der hessische Verkehrsminister erhebliche wirtschaftliche Risiken für die Fraport AG und schlägt den Ausbau des Flugsteigs A Plus Nord und Flugsteig C Neu als kostengünstigere Ausbauvariante zur Schaffung einer höheren Abfertigungskapazität vor. Es gliche einem Wunder, wenn sich die Fraport AG von ihrem Vorhaben abbringen lassen würde, mit dem Bau des Terminal 3 im Sommer zu beginnen. Dies würde oder sollte jedenfalls zu einer erheblichen Belastungsprobe für die Koalition in Wiesbaden führen, wobei viele grüne Politiker die Werte einer grünen Politik zu Gunsten eines Ministerpostens inzwischen aufgegeben haben. Für die hessischen Grünen wäre es jedenfalls besonders bitter, wenn unter ihrer Regierungsbeteiligung mit dem Bau des Terminal 3 begonnen wird, haben sie doch ihre Wurzeln in der Protestbewegung gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie den beigefügten Artikeln.