Die diskutierte Anhebung des Anflugwinkels von 3 auf 3,2 % bringt über Mainz und entsprechend Frankfurt ca. 60 Höhenmeter und damit recht wenig. Eine Anhebung auf 4% wäre flugtechnisch möglich, bringt aber das Problem mit sich, dass die Flugzeuge beim Landeanflug an Geschwindigkeit zulegen und abgebremst werden müssten z.B. durch frühzeitiges Ausfahren der Landeklappen und des Fahrwerks, was dann zu einer deutlich höheren Geräuschentwicklung führt. Nach unserer Einschätzung ist damit keine signifikante Lärmreduzierung zu erreichen.

Dieses Verfahren ist bereits das Standardanflugverfahren bei Landungen mit dem Autopiloten. Erhebliche Geräusche würden aber auch durch Luftverwirbelungen und sonstige Luftgeräusche an Flugzeugteilen, teilweise zu früh ausgefahrene Landeklappen, Fahrwerke etc. erzeugt, die mindestens so laut sind wie die Turbinengeräusche. Zudem endet das CDA-Anflugverfahren, wenn der Anflug mit Hilfe des Instrumentenlandesystems ILS beginnt. Dies ist bereits über Mainz der Fall. Eine deutliche Geräuschminderung für Mainz ist durch dieses Verfahren deshalb nicht zu erzielen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die vom Institut für Raum -und Luftfahrtforschung entwickelt wurden. Beispielsweise könnten Wirbelgeneratoren an den Tanküberdruckventilen angebracht werden, um die Heultöne zu verringern, bei denen es sich um Strömungsgeräusche handelt. Letztlich würde es 5-10 Jahre dauern bis alle Flugzeuge umgerüstet wären. Zudem wäre die Verminderung der Geräuschentwicklung gering.

Außer der Schließung der Nordwestbahn gibt es derzeit keine flugtechnischen Maßnahmen, die kurz- bis mittelfristig zu einer Verbesserung der Lärmsituation über Mainz (aber auch Frankfurt) führen können.