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Newsletter 09.03.2012

Initiative gegen Fluglärm Mainz Oberstadt e. V.

Liebe aktive Fluglärmgegner,

anbei aktuelle Informationen gegen den Fluglärm in Mainz.

1. Aufruf zur Teilnahme an der bundesweiten Demonstration gegen Fluglärm:

Bundesweite Demonstration gegen Fluglärm am 24. März 2012 um 14:00 Uhr
Bundesweite Demonstration gegen Fluglärm am 24. März 2012 um 14:00 Uhr
Bild von Oberstadt-Demonstranten auf der Montagsdemo in der „Daily China“
Bild von Oberstadt-Demonstranten auf der Montagsdemo in der „Daily China“

Am Samstag, den 24. März 2012 um 14:00 Uhr findet die erste bundesweite Demonstration gegen Fluglärm gleichzeitig an den Flughäfen Frankfurt am Main, München, Berlin, Leipzig und Köln/Bonn statt. Insgesamt sind in den Regionen dieser Flughäfen ca. 13 Millionen BürgerInnen vom Fluglärm betroffen. Mehr als 20.000 Menschen brachten bei der letzten Demonstration am 4. Februar 2012 den Terminal in Frankfurt zum Beben. In den vergangenen Wochen ist die Teilnehmerzahl an den Montagsdemonstrationen leider etwas rückläufig gewesen, um am letzten Montag wieder deutlich anzusteigen. Die S-Bahnen aus Mainz waren allerdings leerer als früher. Dabei erzeugen nach wie vor die Demonstrationen im Terminal große Medienwirksamkeit und müssen weiter fortgesetzt werden. Was am letzten Montag wieder im Terminal los war kann dem Bericht der Frankfurter Rundschau mit dem Titel „Die Guerilla-Taktik der Fluglärm-Gegner“ entnommen werden. Die Montagsdemonstrationen stellen ein großes Ärgernis und inzwischen auch ein Problem in der Außendarstellung für Fraport und Lufthansa dar. Die Bilder der Montagsdemonstrationen und ihre Hintergründe gehen um die Welt. Selbst in der „Daily China“ oder im Oman Daily Observer findet sich ein ausführlicher Bericht über den „Airport Battle“. Diese Bilder und Berichte passen nicht zum gewünschten Image der Lufthansa als Vorzeige-Fluggesellschaft.

Aus diesem Grunde rufen wir alle auf, wieder regelmäßig an den Montagsdemonstrationen und insbesondere an der bundesweiten Demonstration am 24. März 2012 teilzunehmen. Das Bundesverwaltungsgericht wird sich zu dieser Zeit noch in den Beratungen über die Rechtmäßigkeit des Planfeststellungsverfahrens zum Bau der Nordbahn befinden. Da die Demonstration an einem Samstag stattfindet, bietet sie all denjenigen Gelegenheit, ihren Protest zu zeigen, die aus zeitlichen oder sonstigen Gründen bislang nicht oder nicht regelmäßig an den Montagsdemonstrationen teilnehmen konnten. Gerade nach den rechtlichen Hinweisen, die das Bundesverwaltungsgericht den Verfahrensbeteiligten zur Vorbereitung der Revisionsverhandlung erteilt hat, haben wir das Gefühl „das was geht“ und hierfür die nächsten Wochen entscheidend sein werden. Bringt Nachbarn, Freunde und Betroffene mit, um für die Einhaltung unserer Gesundheit und Lebensqualität zu kämpfen.

Anbei nochmals die Daten:

Samstag, 24. März 2012

14:00 Uhr Abflughalle des Terminal 1,
Flugsteig B unter der großen Anzeigetafel

Motto: "Wir sind hier, wir sind laut,
weil man uns die Ruhe klaut"


Über die Zugverbindungen ab dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof „Römisches Theater“ (Südbahnhof) werden wir Sie in einem der nächsten Newsletter unterrichten.

Eine Anreise zum Flughafen kann an einem frühen Samstagnachmittag auch problemlos mit dem Auto erfolgen.

2. Was war sonst noch los in der vergangenen Woche?

Schulte mit schicker Weste
Schulte mit schicker Weste

Am 1. März 2012 fand die JA zu FRA Kundgebung auf dem Römerberg statt, zu der Fraport, Lufthansa und Condor mit Hilfe der dubiosen PR-Agentur Burson-Marsteller über den Lufthansa-Newsletter mehrere Millionen Menschen zur Teilnahme aufgerufen hatten. Dabei soll die Kundgebung inklusive einer Werbekampagne mit täglichen Anzeigen in der Regionalpresse und der FAZ knapp eine Million Euro gekostet haben. Gekommen waren gerade mal 7.000 Menschen, die teils mit Bussen zum Römerberg gekarrt worden waren. Sie wurden mit vorgefertigten JA zu FRA-Werbeschildern ausgestattet und mit Würstchen und Apfelsaftschorle verköstigt. Fraport-Chef Stefan Schulte hatte sich eine knallgelbe Warnweste angezogen und hätte sich mit dieser auch unauffällig in die Rosenmontagsdemonstration am Frankfurter Flughafen einreihen können. Dass bei einem finanziellen Aufwand von geschätzten einer Million Euro und der Einladung von mehreren Millionen Kunden und insgesamt ca. 140.000 Fraport-,Lufthansa- und Condor-Mitarbeitern letztlich nur 7.000 Menschen am Römerberg erschienen, kann getrost als peinlich bezeichnet werden. Zudem wurde über die Veranstaltung bundesweit lediglich in ca. 20 Zeitungen berichtet. Dem gegenüber war über die Demonstration am 4. Februar 2012 in über tausend Zeitungen berichtet worden. Kaum mehr steigerungsfähig sind die Superlativ-Bezeichnungen für den Frankfurter Flughafen. An Begriffe wie „Herzmuskel“ oder „Job-Motor“ der Region hatten wir uns bereits „gewöhnt“. Dass es sich bei dem Flughafen jedoch um das „Kronjuwel“ des Rhein-Main-Gebiets handeln soll schlägt dem Fass den Boden aus. Zu dieser Aussage hatte sich tatsächlich der Lufthansa-Chef Christoph Franz auf dem Römerberg hinreißen lassen. Auch Spruchbänder wie „Keine Totenstille über Frankfurt“ oder „Schluss mit dem Minderheiten-Terrorismus“ sind eigentlich kaum zu ertragen. Wie es um den Flughafen tatsächlich bestellt ist, entnehmen Sie unserem Artikel Das Märchen vom Herzmuskel der Region auf unserer Homepage. Auch wenn Ihnen der Artikel auf den ersten Blick lang erscheinen mag, es lohnt sich sehr ihn zu lesen. Er widerlegt eindrucksvoll mit Zahlenmaterial aus Geschäftsberichten und anderen öffentlich zugänglichen Quellen das „Jobargument“ für den Flughafen. Aktuell verkündete die Lufthansa für das Geschäftsjahr 2011 übrigens einen Konzernverlust von EUR 13 Mio. Man darf gespannt sein, wie viele Arbeitsplätze dem Sparprogramm „Score“ zum Opfer fallen werden, mit dem jährliche Kosten von EUR 1,5 Mrd. eingespart werden sollen.

Bereits einen Tag später gaben mehrere tausend Fluglärm-Gegner, die ihre Anreise selbst organisiert und bezahlt hatten, auf dem Römerberg die richtige Antwort auf die sterile und wenig kreative JA zu FRA-Posse. Diese „Freitagsdemonstration“ hatte das Thema Gesundheit zum Gegenstand. Dass Fluglärm zu schweren Gesundheitsschäden führen kann, leugnen Hessische Landesregierung, Fraport und Lufthansa bis heute beharrlich. Die Deutsche Herzstiftung fordert, ebenso wie das Bundesumweltamt, ein striktes Nachtflugverbot von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr. Einzelheiten zu den gesundheitlichen Risiken durch Fluglärm und den Forderungen der Deutsche Herzstiftung entnehmen Sie dem Artikel „Mehr geht nicht - Fluglärm macht krank.“

Dabei ist der Fluglärm nicht das einzige Risiko, das „aus der Luft kommt“. DER SPIEGEL berichtete in seiner Ausgabe 9/2012, dass der Verdacht bestehe, dass Hessische Landesregierung und Fraport die Belastung der Flughafenanwohner durch Jet-Abgase verharmlost haben. Im Auftrag des Vereins Stop-Fluglärm e.V., der von Einwohnern des Frankfurter Stadtteils Lerchesberg gegründet wurde, überprüfte der Toxikologe Hermann Kruse von der Universität Kiel das zentrale toxikologische Gutachten, auf das sich der Genehmigungsbeschluss zum Bau der Nordbahn 2007 gestützt hatte. Wie der Spiegel berichtete, sei er „auf schwere handwerkliche Fehler gestoßen“. Bei der Bestimmung der Schadstoffmengen seien sogar „plumpe Rechenfehler“ gemacht worden, stellt Kruse in seinem Gegengutachten fest. Der Flughafenbetreiber Fraport bestreitet die Fehler und hält sein Gutachten für „wasserdicht“. Dabei hatte die Hessische Landesregierung zunächst Hermann Kruse 1999 damit beauftragt, zwei Sachverständigengutachten zum Thema Flugzeugabgase zu erstellen. In diesem verlangte er dringend Messungen, wie viel Schadstoffe die Flugzeuge in der Region in die Luft pusten. Die Gutachten verschwanden jedoch in den Schubladen der Hessischen Staatskanzlei. Für das Genehmigungsverfahren zur Nordbahn wurde ein anderer Gutachter beauftragt, der ein Flughafenausbau freundliches Gutachten erstellte. Kruse wirft dem Gutachter insgesamt 20 Fehler vor; zudem beruhten einige Annahmen auf falschen Berechnungen. Auf Spiegel-Nachfrage erklärte die Fraport-Gutachterin, sie habe die Werte gar nicht selbst berechnet. Diese seien ihr vorgelegt worden und sie habe dann abgeschätzt, welche Risiken sich daraus ergeben könnten. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen das Bundesverwaltungsgericht hieraus ziehen wird.

Zudem berichtete ausgerechnet die BILD Zeitung am 6.März 2012, dass das Vogelschlag-Warnsystem am Frankfurter Flughafen am 21. November 2011 versagt hatte.
Am Untermain, wenige Kilometer von der Nordbahn entfernt, halten sich ständig ca. 40.000 Möwen auf. In der Nähe von Rüsselsheim ist der größte deutsche Schlafplatz für ca. 25.000 Dolen und Krähen. Diese stellen nach Expertenmeinung eine erhebliche Gefahr für den Flugverkehr dar. Am 21. November 2011 entging der Lufthansa-Airbus „Freudenstadt“ offenbar nur knapp einer Katastrophe. Dabei hatten Fraport und Lufthansa stets geleugnet, dass es bei der Landung zu einem Vogelschlag gekommen war. Die Bürgerinitiative für Umweltschutz Eddersheim ist der Sache nachgegangen und hat beim Bundesverkehrsministerium die internen Flugberichte des Lufthansa-Piloten eingeholt, aus denen sich das Vogelschlagereignis und die Nichtwarnung vor Vogelschlag ergeben. Dabei steht der Betrieb der Nordbahn unter der Bedingung des einwandfreien Funktionierens des Vogelschlag-Warnsystems.

Letztlich ist bemerkenswert, dass eine Umfrage des Rhein-Main-Kompasses, unter anderem im Auftrag der Landesbank Hessen-Thüringen, ergeben hat, dass immerhin 42% der Unternehmer nicht sicher sind, ob der Ausbau des Flughafens fortgesetzt werden soll. Nur 11% der befragten Unternehmer sehen einen Nachteil, wenn es zu einem dauernden Nachtflugverbot kommt. Mehr als 50% der Unternehmer sehen in der Belastung durch den Frankfurter Flughafen einen negativen Einfluss auf den Wohn- und Lebensraum im Rhein-Main-Gebiet.

Abschließend bedanken wir uns noch ganz herzlich für die zahlreichen Spenden, die insbesondere seit dem letzten Aufruf eingegangen sind. Auch die vielen Emails, mit denen unsere Arbeit gelobt wird, sind eine große Motivation, unsere Arbeit fortzuführen.

3. Paroli bieten durch Leserbriefe

Sie schlagen Ihre Tageszeitung auf und ärgern sich wieder einmal über einseitige Berichterstattung, arrogante Politiker oder über Anzeigen im Zuge der neuesten Werbekampagne der Fraport „Ja zu FRA“?

Schreiben Sie einen Leserbrief und sagen Sie den Redaktionen, Zeitungsverlegern und Journalisten Ihre Meinung.

Egal ob online am Computer, oder handschriftlich mit Briefmarke drauf – Leserbriefe sind ein wesentliches Instrument zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Nehmen Sie sich eine halbe Stunde pro Woche Zeit und geben Sie Ihrer Meinung Ausdruck, analytisch, polemisch, satirisch oder humorvoll. Hier können besonders diejenigen Mitglieder der BI aktiv werden, die sich aus Zeitgründen nicht an den Montagsdemonstrationen oder Arbeitsgruppen beteiligen können.

Ein gelungenes Beispiel einer Leser-e-Mail an die Verlagsgruppe Rhein Main finden Sie auf unserer Website.

 


Initiative gegen Fluglärm Mainz Oberstadt e.V.
Oderstraße 4
55131 Mainz
E-Mail: info@fluglaerm-mainz-oberstadt.de
Web: www.fluglaerm-mainz-oberstadt.de


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