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Initiative gegen Fluglärm Mainz

02.12.2011 Kategorie: Fraport

Die Fraport AG, ein Wirtschaftsunternehmen

Allgemein gesprochen ist die Fraport im juristischen und wirtschaftlichen Sinne eine Aktiengesellschaft. Sie will dementsprechend Gewinn erwirtschaften, um diesen dann – ganz oder in Teilen – in Form von Dividenden an die Anteilseigner auszuschütten.


Vom Logistikunternehmen „Aviation“, Foto: Fraport AG

Vom Logistikunternehmen „Aviation“, Foto: Fraport AG

zum Vermieter von Verkaufs- und Büroflächen „Retail und Real Estate“, Foto: Fraport AG

zum Vermieter von Verkaufs- und Büroflächen „Retail und Real Estate“, Foto: Fraport AG

Frankfurt Airport City: Fraport generiert mit Bebauung und Verkauf der vorher unbrauchbar gemachten Grundstücke Millionen. Büroflächen im Umland stehen dafür leer. Foto: Fraport AG

Frankfurt Airport City: Fraport generiert mit Bebauung und Verkauf der vorher unbrauchbar gemachten Grundstücke Millionen. Büroflächen im Umland stehen dafür leer. Foto: Fraport AG

Gesellschafter sind vor allem das Land Hessen, die Stadtwerke Frankfurt (damit mittelbar die Stadt Frankfurt). Zusammen halten Sie mehr als 50 % der Anteile. Außerdem hält die Lufthansa ca. 10%. 25 % werden von institutionelle Anleger gehalten oder befinden sich im Streubesitz.

Um so mehr Gewinn, umso glücklicher sind diese Anteilseigner.

Aus funktionaler Sicht ist die Fraport ein Logistikunternehmen. Sie stellt die für Luftverkehrsunternehmen notwendige Infrastruktur zur Verfügung, d.h. alle Dienstleistungen rund ums Fliegen, begonnen mit den Landbahnen, über Abfertigung von Personen und Fracht, Verwaltung, Catering, Instandhaltung und Wartung. Die Fraport nennt dies „Aviation“. Damit verdiente die Fraport ursprünglich ihr Geld.

Wer den Geschäftsbericht der Fraport liest (dazu in einer späteren Ausgabe mehr), wird feststellen, dass sich die Fraport schon seit geraumer Zeit aber ein weiteres Betätigungsfeld erschließt:

Neben den Flächen für Fluglogistik vermietet und vermarktet Sie Flächen am Flughafen als Verkaufs- und Büroflächen.

Damit, „Retail und Real Estate“ genannt, verdient die Fraport zwischenzeitlich den überwiegenden Teil. Rund viermal mehr als mit „Aviation“.

Die dafür genutzten Flächen waren vermutlich nicht teuer; welche Nachfrage soll für eine Brachfläche in der Nähe des Flughafens oder mitten auf den Gleisen der DB schon bestehen? Nur ein kommerzieller Großanleger kann diese, für den normalen Bürger unbrauchbar gemachten Flächen, nutzen. Gleichzeitig ist jedoch der Wert nach Bebauung mit Gewerbeimmobilien – darunter auch reichlich Bürofläche – enorm. Nirgendwo kann man seinen Mitarbeitern eine bessere Verkehrsanbindung inkl. Parkplätzen anbieten, als am Frankfurter Flughafen.

Dass möglicherweise deshalb in Eschborn Bürogebäude leerstehen, steht auf einem anderen Blatt.

Zusammengefasst:

Gewinnmaximierung ist das primäre Ziel der Fraport; alles andere ist nebensächlich oder falls anders behauptet nur Marketing. Ob die Menschen in der Region vom Flughafen profitieren oder unter diesem leiden, ist sekundär, solange das Geld fließt.

Profiteure sind das Land Hessen, die Stadt Frankfurt sowie die übrigen Anleger. Dieses Geld kommt natürlich irgendwie irgendwann dem Steuerzahler zugute; wohlgemerkt: in Hessen. Der Rheinland-Pfälzer hat davon reichlich wenig. Außer Lärm und Abgase. Und die vom Lärm betroffenen Bürger in Hessen würden sehr wahrscheinlich auf die zusätzlichen Einnahmen ebenfalls gerne verzichten.